Wisst ihr, wie man einen Sternenhimmel fotografiert? Ich wusste es nicht – bis ich vor 2 Jahren in Lake Tekapo, Neuseeland, von einem ortsansässigen Astro-Fotografen in einer Tankstelle einen 10-minütigen Crashkurs zum Thema bekam. 😉 Vor kurzem war ich in Marokko und hatte in der Sahara wieder einmal die Möglichkeit, die Sterne zu fotografieren. Und da ich mein erlangtes Wissen immer gerne teile, erkläre ich euch heute, wie’s geht!
Wichtig für Bilder vom Sternenhimmel ist, dass ihr euch eine klare Nacht dafür aussucht und an einem Ort mit möglichst wenig Lichtverschmutzung seid – es muss also sehr, sehr dunkel sein! Weiter müsst ihr euch darüber informieren, wann der Mond aufgehen wird: ist er erst einmal aufgegangen, ist es unter Umständen zu hell für Fotos der Sterne.
Sternenhimmel in der Sahara, Marokko
Ihr braucht:
– Ein lichtstarkes Weitwinkel-Objektiv*
– Ein Stativ
(* Ich habe für meine Sternenhimmel-Fotos jeweils das 35mm 1.4 von Nikon verwendet.)
Die Kameraeinstellungen:
Ich beginne jeweils mit folgenden Einstellungen und korrigiere, falls nötig:
ISO: 6’400
Blende: f/1.8
Zeit: 20″ (= 20 Sekunden)
Einrichten:
Wie man fokussiert:
Der Autofokus (AF) wird für diese Bilder nicht gehen – ihr müsst also auf manuellen Fokus (MF) umstellen (am Objektiv und / oder der Kamera). Nachdem ihr den Live View Modus eingeschaltet habt, zoomt ihr digital mittels “+” Knopf an der Kamera ins Bild hinein, und zwar so lange, bis ihr auf dem Display den hellsten Stern am Himmel gefunden habt (evtl. müsst ihr euren Bildausschnitt ein wenig ändern, wenn ihr keinen hellen Punkt finden könnt). Sobald ihr einen hellen Stern im Display seht, fokussiert ihr manuell darauf (= dreht am Fokusring eures Objektivs, bis der Stern im Display scharf erscheint). Dann schaltet ihr den Live View Modus wieder aus und drückt auf den Auslöser. 20 Sekunden warten und voilà! Und schon habt ihr ein Foto des Sternenhimmels gemacht. 🙂
Je nachdem, wie dunkel / hell eure Umgebung ist, müsst ihr eure Einstellungen unter Umständen etwas korrigieren. Das geht ganz einfach:
– Bild zu hell: ISO runter (z.B. auf ISO 4’000)
– Bild zu dunkel: ISO hoch (z.B. auf ISO 8’000)
Ich würde euch empfehlen, die Belichtungszeit (20 Sekunden) nicht zu verändern: wenn ihr länger belichtet, werden die Sterne nicht mehr als Punkte, sondern aufgrund der Erdrotation als Striche abgebildet. (Wenn dieser Effekt gewünscht ist, dann nichts wie los! Wenn ihr aber die Sterne als scharfe Punkte am Himmel abbilden möchtet, würde ich nicht über 25 Sekunden Belichtungszeit gehen.)
Ich wünsche euch viel Freude beim Ausprobieren – lasst mir doch einen Kommentar da, wenn diese Anleitung hilfreich war (und auch, wenn ihr euch mehr Anleitungen dieser Art wünscht). Ich würde mich freuen!
Mar 15, 2019
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